Sechster Expeditionstag – 6. Januar 2006

In der vergangenen Nacht gab es wieder Schneefall und es waren darum kaum Spuren zu erwarten. So fuhren wir mit Peter nach Brasov (Kronstadt) zu einem kurzen Besuch im Zentrum der Stadt.

Anschließend zeigte uns Peter das Neubaugebiet in Brasov, wo die wilden Bären sich gern an den Mülltonnen bedienen. Darüber wurde einst ausführlich in einem BBC-Film berichtet. Wir stellten das Auto auf der Wohnstraße ab und waren dann gleich mit wenigen Schritten im angrenzenden Wald. 

Auf unserem Weg erzählte Peter von den Müll-Bären und den Problemen mit den Anwohnern, auch von den Dreharbeiten für die Dokumentation von BBC. Dort (WPT013) im Wald steht verlassen am Wegesrand auch noch die alte Bärenfalle – natürlich außer Betrieb – nur wenige hundert Meter von den Wohnblöcken entfernt! Dieser Wald wird von den Anwohnern regelmäßig als Naherholungs- und Wandergebiet intensiv genutzt. 

Dabei wird uns wieder mal sehr deutlich, was hier das Zusammenleben mit wilden Raubtieren in unmittelbarer Nähe von großen Siedlungen bedeutet. Im Grunde ist es viel entspannter, als wir es uns mit den mitteleuropäischen Vorstellungen je denken können.

Spuren konnten wir bei unserem Ausflug über etwa 5 km nicht entdecken. Die Bären sind hier zwar nicht im tiefen Winterschlaf, doch ist ihre Aktivität um diese Jahreszeit stark reduziert, wie uns Peter erklärte. 

Nach dieser Großstadt-Erfahrung ging es mit dem Auto noch mal hoch hinauf, wo richtig viel Schnee lag. Schon die Anfahrt war lustig – eine vereiste einspurige Straße mit tiefen Rinnen und dann Gegenverkehr! Oben angekommen, übten wir Schneeschuhlaufen, was offensichtlich allen Spaß machte – die Shira eingeschlossen. Da störte auch nicht das wieder sehr trübe Wetter, allerdings heute ohne Schneefall.

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Das Rathaus mitten auf dem Markt von Brasov

In der Bärenfalle

Schneeschuhtraining

Track-Aufzeichnung per GPS-Empfänger, vor der Google-Karte dargestellt:

Die Stadt Brasov, im Süden unser Weg (rot)

 

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Der Weg der Wölfe - ein Wildtiermanagement-Projekt von Peter Christoph Sürth  #  Bericht zur Feldforschung im Januar 2006 - Rolf Burkhardt